

· Von Knuth Hornbogen
Balkon-Terrassendach mit Sonnenschutz – frische Luft in der Innenstadt Hamburg.
Wenige Handgriffe, einige kostenlose Ersatzteile genügen – und der Mieter staunt über einen kostenlosen Kundenservice, den er nicht mal aus Bilderbuchwelten kennt. Gut, dass der Vermieter vor 7 Jahren beim Kauf die richtige Entscheidung traf, als er das Dach über dem Balkon mit der Beschattung versah.
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Von südlich der Elbe nähere ich mich dem heutigen Ziel – Visite #007 steht an. Ich fahre über Brücken aus Stahl. Sehe Industrie, alte Backsteinhallen, Blechmonster, Schuppen, Boote in Seitenarmen der Elbe, Wohnschiffe auf einem Netz von Kanälen: halb bewohnte Flächen, undefinierte Areale, irgendwo, irgendwas zwischen Stand-Land-Fluss. Bald ragen immer mehr, immer gleichförmigere Quader aus dem Marschboden, auf dem Hamburg-Hammerbrook in den letzten Jahrzehnten, zunehmend auch zum Wohnen, errichtet wurde. Hier also suche ich Sonnenschutz im Terrassendach – und ahne: Das wird ein sehr spezieller Termin. In meinem Kopf wohnen SPANNMAXXL-Kunden in ländlicher Ruhe, mindestens am Stadtrand, wo Reihenhäuser mit 2 Etagen Heimat und Geborgenheit bieten. Nicht aber in vertikalen Wohnkuben.
Hier aber schieben sich inzwischen Gebäude mit 4, meist 6 Etagen gen Himmel. Technikgläubig folge ich dennoch dem Google-Assistenten und komme zwischen ein paar bewohnten Quadern mit dem VW-BUS, der SPANNMAXXL-Visite-KUH, zum Stehen. Ein Parkplatz. Legal. Kein Parkscheinautomat. Nichts. Das muss ein Wunder sein, inmitten der Enge des sich hoch türmenden Wohnens. Ich bin in Hammerbrook. Die Zeichen stehen gut für mich, für den Besuch. Denn sogleich öffnet sich ein Fester, aus dem freudige Rufe ertönen. Herr Gerhard (Name geändert) erwartet mich mit ausladendem Winken und lotst mich samt meiner SPANNMAXXL-Ersatzteil-Mitbringsel in die 5. Etage. Dort werde ich eine Lebensgeschichte von Polizeidienst in Schwaben und dem Sicherheitsdienst am Millerntor erfahren – jenseits meiner Ersatzteilbotentätigkeit.
Die Fahrstuhl-Recherche gibt Auskunft über das Alter des Gebäudes. Seit 2009 tut der Fahrstuhl seinen Dienst – so alt dürfte der moderne Hamburger Wohnraum auch sein. Wer wohnt hier? Seit wann? Der Name des Kunden war in keiner Datenbank. Allein eine E-Mail hatte mich hergelockt, die etwas rätselhaft klang. In freundlichem Ton beschrieb der Kunde, er sei umgezogen, habe seine „wunderschöne Wölkchen-Markise“ gereinigt und würde ein paar Ersatzteile vermissen, hier sei etwas abgebrochen, dort sei etwas verloren gegangen und in der Benutzung Fragwürdiges zu klären. Unsicherheit, wie der richtige Umgang mit den Wolkenbahnen (SPANNMAXXL-Wolkenbahnen konfigurieren – hier entlang) sei, hörte ich aus den Zeilen und witterte einen spannenden Termin. Also: Kein Ersatzteilversand per Post wie üblich, sondern: SPANNMAXXL-Visite #007, die erste bei einem Kunden, der nie ein Kunde war. Mutmaßlich. Weiteres finde ich später raus.
Kostenloser Kundenservice – Das SPANNMAXXL-Geheimrezept
Üblicherweise, je nach Tonlage der E-Mail oder bei Anrufen, senden wir Kleinteile auch nach Jahren eher unbürokratisch durch die Lande – Deutschland, Österreich, Schweiz. Oft kostenlos. Oder für kleines Geld. Nie zu den üblichen Wir-haben-dich-im-Würgegriff-Mondpreisen für Ersatzteile, die jeder konsumteilnehmende Geldkreislaufermöglicher als frustrierendes Alltagserlebnis kennt, wenn man sich um Ersatzteile kümmert. Und weil ich dem, zugegeben, etwas dörflichen Glauben anhänge, dass sich Menschen viel über Konsumerlebnisse im Alltag austauschen – wie in diesem Blog beschrieben – müsste sich so eine Praxis auf Dauer in Weiterempfehlung, also Umsatz, niederschlagen. So mein unternehmerisches Kalkül. Berechnen lässt sich derlei „Strategie“ sicherlich nicht. Aber sie macht im Unternehmen Spaß, gibt jeder Mitarbeiterin Orientierung – und hat den Vorteil, dass sie Kosten spart: Die Kosten für die zu 100 % korrekte Berechnung des Preises des kostenlosen Ersatzversandes, die dieser legere Kundendienst über die Jahre verursacht, entfallen. Sparen durch sparsame Kontrolle – das große SPANNMAXXL-Geheimrezept. (Hier könnte man weiter darüber nachdenken, wie viele Controller ein Unternehmen braucht, um die Kosten der Controller preiswert und effizient zu senken …) Nun gut.
Die Tür geht auf. Und Hamburg ist Geschichte. Herr G schwäbelt deutlich. In jedem zweiten Wort Sch, sch, sch, und ST – aber nicht das Hamburger ST, worüber in der hanseatischen Pfeffersackstadt geSTolpert wird, sollen SPitze STeine überwunden werden. Unmöglich, dass der Herr schon längere Zeit im Norden lebt. Dennoch verstehe ich ihn gut – schließlich erleichtert der gastfreundliche Kaffee die Kommunikation. Und das Gespräch plätschert recht unhamburgerisch mit plaudernder Leichtigkeit wortreich gen Balkon.
Beschattung in der Balkonüberdachung – Mietwohnung mit Extras
Hier ist der Ort des Geschehens: Ein Balkon von sicher weniger als 10 Quadratmetern Größe, überdacht mit einer Terrassendach-Konstruktion, die das SPANNMAXXL-System beherbergt. Das Schwärmen lässt nicht lange auf sich warten, denn der schwäbelnde Mieter ist voll des Lobes über die hanseatische Ausstattung seiner Wohnung und den weitsichtigen Vermieter, der die Wohnung mit Blick auf Qualität und Langlebigkeit einrichtete. Die Küche, das Bad, die Balkon-Terrasse, der Rest der Wohnung: Teuer die Miete, ja, das schon, aber auch eine Ausstattung, die Mieter sonst nur aus dem Blättern in Wohnmagazinen kennen, die in Wartezimmern ausliegen.
Die kleinen Ersatzteile sind schnell verbaut. Ein verloren gegangener Pendelhaken wird ersetzt, ein Ring mit Steckbolzen getauscht, zwei Handgriffe, schon strahlt die SPANNMAXXL-Beschattung im Terrassendach wie neu – nun geht es zu den offenen Fragen. Tatsächlich gibt ein Draht, um die SPANNMAXXL-Edelstahl-Zylinder gewunden, Rätsel auf. Schön ist er nicht, der Draht. Mehr Bastelarbeit als Handwerksleistung. Und wofür soll er gut sein? Wir rätseln nun zu zweit. Ohne uns jedoch Lösungen zu nähern. Aber Mutmaßungen sprießen munter. Von Lichterketten ist die Rede, von improvisierten Lampions, allerhand Optionen erscheinen denkbar, Sicht- und Sonnenschutz, der senkrecht gehangen haben mag. Ohne Frage: Auch in dieser Wohnung hat jemand gelebt, der sich zu helfen wusste, wenn die Industrie mit ihrem Latein am Ende ist. Was hier aber kreativ gelöst wurde, verbirgt sich auch nach kooperativem Mutmaßen weiterhin im Unklaren. So reift der gemeinschaftliche Entschluss: Die Drähte können ab.
Pflegetipps für Langlebigkeit der Dach-Beschattung über dem Balkon
Und wenn man schon dabei ist, könnten die Zylinder auch mal mit Feinwolle aus Stahl gereinigt werden, ergänze ich aufmunternd dem Nutzer der SPANNMAXXL-Markise im Balkon-Terrassendach, aufmunitioniert mit frischem Wissen, das ich inzwischen auf diversen SPANNMAXXL-Visiten zusammentrug. Und danach, so füge ich noch hinzu, bitte mit dem berühmten Ballistol eine dünne Schutzschicht auftragen, die die Zylinderoberfläche konserviert, sodass das matt glänzende Edelstahl besser zur Geltung kommt. Jahrelang. Und die Seile gleich mit, das sei eigentlich die übliche Pflege, die der Beschattung im Dach ein nahezu ewiges Leben sichern würde.
Zum ewigen Leben kommen wir noch nicht ganz, aber zur zweiten Lebenshälfte, deren Freizeitfreiheiten den ehemaligen Polizisten hier nach Hamburg lockten. Den Polizeidienst verrichtete er in Süddeutschland und verließ die Stadt, einfach, um mal was anderes zu sehen. Einige Jahre verbrachte er dann an anderem Ort im Schwäbischen. Und nun spielt das Leben eben in Hamburg. Wohneigentum vermieten, woanders leben – so sieht der Lebensentwurf aus. Was führt einen Menschen, der sein Leben als Polizist in Schwaben verbracht hat, an die Elbe? Und sind die Hamburger so zurückhaltend, wie der Volksmund behauptet? Wie ist das Leben in einer ganz neuen Umgebung?
Wohnung mit Wölkchen-Markise gesucht
Der Besuch artet zu einer Plauderei aus, die zunehmend eher privat anmutet. (Und hier nicht ausgerollt werden sollte.) Gesagt werden kann jedoch, dass es der weltläufige und offene nordische Charme der Stadt war, der den Ex-Polizisten, gemeinsam mit seiner Frau, auf einem Urlaubstrip hier verzauberte. „Lass uns hier wohnen“, keimte bald als gemeinsamer Wunsch. Und so suchte man sich eine Wohnung – inklusive Wölkchen-Markise von SPANNMAXXL. Und einen Job. Denn auch im Ruhestand ist der Kontakt zu anderen Menschen über die Arbeit doch noch am leichtesten herzustellen. Und so kamen Fußballbegeisterung und Job zusammen: Am Millerntor, wo der FC St. Pauli in der ersten Liga kickt, sorgt er für Sicherheit – also so was Ähnliches wie Polizeiarbeit. Und bezüglich des Geraunes über die schweigsamen, zurückhaltenden Hamburger, da weiß er nichts Bestätigendes zu berichten. Sehr wohl aber von langen, sehr unterhaltsamen Abenden, die ein munteres Leben in einer benachbarten Wein-Bar beschreiben.
Spätestens hier sprengt das Thema den SPANNMAXXL-Rahmen. Nach gut eineinhalb Stunden, die ich benötigte, um einen Ring und zwei Häckchen abzugeben, düst die SPANNMAXXL-Visite wieder davon. Nun geht es nach Osterholz-Scharmbeck, unweit von Bremen. Dort lebt ebenfalls ein Rentnerpaar, allerdings deutlich betagter, verbringt seinen Lebensabend in geregelter Ländlichkeit, inmitten der Natur um das Teufelsmoor. Und dort weiß man zu erzählen, wie man die perfekte Pflege angeht, will man auch noch weitere lange Jahre Freude an der Beschattung im Wintergarten genießen, die nun schon seit 10 Jahren in Gebrauch ist.