

· Von Knuth Hornbogen
Terrassenüberdachung Sonnenschutz – vom Provisorium zum Lieblingsort der Familie. || Visite #002 ||
Ein Raum wie ein Traum! Hell scheint das Tageslicht ins Innere, im Kamin wärmt flackerndes Feuer die Luft, der Weihnachtsbaum schmückt das Wohnzimmer. Ich stehe in einem Provisorium. Einem ehemaligen Provisorium, hervorgegangen aus einer Art Terrassendach zwischen zwei Gebäuden: ein Anbau, der einst als Sonnenschutz einer Terrassenüberdachung zwischen Haupthaus und Nebengebäude entstanden ist. Gewachsen. In Schritten. Immer weiter. Als dann das spontan gezimmerte Teilzeit-Terrassen-Dach nach Jahren nicht mehr schön genug war, ersetzte es der Handwerker, der das Haus, gemeinsam mit Frau und Familie bewohnt, durch ein neues Dach samt einer Art Wintergarten-Spitzdach als Oberlicht, schloss die Wände und bildete einen neuen Raum – nun aber mit einem Lichteinfall, der den düsteren Zwischen-Haus-und-Haus-Raum hell erleuchtet. Ein traumhafter Licht-Raum wurde geschaffen. Heute der Lebensmittelpunkt der Familie, die nicht weit von Lüneburg und der schönen Heidelandschaft entfernt ganz im Norden von Deutschland lebt.
Ein Schmuckstück von Raum ist entstanden und mit ihm die Frage: „Wie regulieren wir das schöne Licht, wenn es uns mal zu viel wird?“, so der Bauherr, Herr MusterKunde*, der vor Ort als Handwerker für Sanitär und Heizungen umtriebig ist. Der Lichtschacht ist als Spitzdach ausgebildet, für das es im Grunde keine passende Schatten-Lösung gibt. Auch das SPANNMAXXL-System eignet sich bei so kurzen Dachsparren kaum als ideale Lösung für eine Wintergarten-Beschattung.
Bis Herr MusterKunde kam, und es „falsch“ verwendete. Statt die Montageart „vor Kopf“ parallel zum Sparren laufen zu lassen, montierte er die Seile waagrecht. Kaum sichtbar tragen diese nun das hochwertige ACRYL-Textil der SPANNMAXXL-Beschattung, das den Lichteinfall in den Wohnraum nun zielgenau reguliert. Entstanden ist auf diesem Wege eine Anwendung des Systems, wie sie so nie gedacht war – von mir, von SPANNMAXXL … Keine Designer hatten diese Nutzung im Blick. Herrlich! Denn nichts fasziniert mich mehr als kreative Umnutzung und Verwendung vorhandener Bauteile in neuen Zusammenhängen. Um so begeisterter begutachtete ich also das Resultat der kreativen Verfremdung. In der Designtheorie – immer eine gedankliche Quelle, um Innovationen auf den Grund zu gehen – spricht man bei so etwas auch von NID, von Nicht-intentionalem-Design.
Also einer Nutzung, die so beim Designen nie gedacht, gewollt oder gewünscht war. Kurzum: ein Fest für Menschen, die Neues lieben und Überraschungen zu schätzen wissen.
Aufmerksam geworden war ich auf das Dach, weil Herr MutsrKunde seine 10-Jahre-GARANTIE haben wollte. Dazu lud er die Bilder hoch, bekam die Garantie – und wir die Bilder. So wurde Neugier geweckt, ein Termin gemacht, die SPANNMAXXL-Visite #001 sollte also in den Norden führen. Zur Weihnachtszeit.
Nicht ohne Stolz präsentiert die Frau des Hauses die Bedienung der neu erfundenen SPANNMAXXL-Waagerecht-Beschattung, die hier mit einem trivialen Besenstil aus Eschenholz erfolgt. (Unsere Lösung, der Bedienstab aus Buche, ist mit 90 cm zu kurz für diesen Spezialeinsatz.) Ein Haken eingedreht, und schon funktioniert die Bedienung, auch in luftiger Höhe von etwa 3 Metern.
Angebracht sind die Edelstahlzylinder direkt in der Wandkonstruktion, genaues Ausmessen war hier also unbedingt nötig. „Ich habe lange gesucht“, gibt der Bauherr zu Protokoll, „am Ende haben mich die Details, die Stahlzylinder und dazu passenden Bauteile überzeugt“, sagt er. Und seine Frau führt die Bedienung erneut vor. Auch dass die Seile ganz ohne sichtbare Seilspanner passgenau von Zylinder zu Zylinder laufen, „hat mich die Recherche schnell beenden lassen. Denn ich wusste schnell: SPANNMAXXL ist die Lösung, die ich als Handwerker, der ein Auge für Qualität hat, am besten verstehe. Auch den höheren Preis konnte ich fix verstehen.“
Ein längeres Gespräch entspinnt sich, über Recherchen im Netz, wie man online gute Qualität identifizieren könne, wie Entscheidungen fallen, aber auch über die Besonderheit der waagerechten Beschattung und deren Bedienung. Magnete, die Teil unseres Arsenals von Hilfsmitteln sind, mischen sich in den sprudelnden, sich gegenseitig befeuernden Ideenfluss von Bauherr, Frau und neugierigem Visite-Besucher: Ein Design-Brainstorming an Ort und Stelle. Mit Ergebnis. Denn am Ende steht eine Speziallösung, wie genau hier, in der Nordheide bei Lüneburg, diese SPANNMAXXL-Bahn noch ein wenig schlauer zu bewegen und zu arretieren sein wird. Keine Idee, die in Serie gehen dürfte, aber eine konkrete Verbesserung des Vorhandenen.
Ein Besuch geht zu Ende. Herr MusterKunde fragt noch: „Lohnt sich der Aufwand eigentlich, Herr Hornbogen, so weit durch die Lande zu reisen? Rechnet sich das?“ „Keine Ahnung“, sage ich.
Mir bleibt nur, die Schultern nach oben zu ziehen und hoffnungsvoll nach vorne zu blicken. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass SPANNMAXXL seit 14 Jahren immer besser geworden ist. Und ich heute eine tolle Idee mit nach Hause nehme – eine Idee, die wir für SPANNMAXXL testen werden. Und ich weiß, dass sich das irgendwann schon rechnet. Für SPANNMAXXL, für die Kunden. So war’s die letzten Jahre immer. „Der Rest“, so denke ich, derweil ich im VW-Bus davonfahre, „der findet sich schon. Was für ein Glück, dass ich kein Controller“ geworden geht mir durch den Kopf, während die Lüneburger Heide am Visite-VW-Bus vorbeizieht.
-
* Name geändert.